Über kurz oder lang stößt man also auf das Problem, "normale" Loks mit TELEX auszustatten. Vor vielen Jahren wurde der nachträgliche bzw. "eigenmächtige" Einbau von TELEX schon im Märkln-Magazin beschrieben. Damals betraf es aber den Umbau einer Schlepptenderlok unter Verwendung der entsprechenden Teile einer anderen TELEX-Lok - und somit leider nicht passend zu diesem Problem.
Die nebenstehende Abbildung zeigt die erforderlichen Ersatzteile. Nicht zu sehen ist ein aus einem schmalen Streifen Blech gefertigter Bügel, in dem der Kupplungshaken geführt wird; oben ist er zu erkennen. Von oben nach unten:
Die wesetliche und anspruchsvolle Arbeit besteht darin, die Aussparung für den Magneten in dem Chassis zu schaffen - sowie eine ggfs. erforderliche Führung/Lücke für den Kupplungshaken in diverse Imitate von Druchluftbehältern anzubringen. Wenn man eine Fräsmaschine zur Hand hat, ist es nicht weiter schwierig, die Aussparung für die Magneten vorne und hinten herauszufräsen. Das nebenstehende Bild zeigt das Ergebnis dieser maschinellen Fräsarbeit; links ist der TELEX-Magnet bereits eingesetzt. Mit der Hand ist es dagegen ein ziemlich aufwendiges und langwieriges Unterfangen, dessen Ergebnis nicht unbedingt befriedigt.
Hierbei muß man so tief fräsen wie es nur geht, da der Kern des Magnets nicht über das Chassis hinausragen darf. Bei einigen Loks kann es daher erfordelich sein, auch etwas Material vom Stator abzutragen. Um zu vermeiden, daß der Motor im Betrieb des Anker anzieht und ungewollt entkuppelt, wäre ein dünnes Stück eines abschirmendes Materials sehr von Vorteil.
Auch muß der Ausschnitt vorne und hinten so breit sein, damit sich der Kupplungshaken ungehindert zur Seite bewegen kann. Dabei fällt auch die alte Befestigung für den Kupplungshaken weg.
Um und unter den Spulenanschlüssen sollte ein Freiraum für die Kabelanschlüsse vorgesehen werden.
Das nebenstehende Bild vermittelt einen Eindruck, wie die fertige TELEX-Kupplung von unten aussieht (hier bei handgefrästen Aussparungen).
Für die Befestigungsschrauben werden passende 2mm-Gewinde geschnitten. Die Bügel für die Führung werden zurechtgebogen und vorne und hinten von unten an das Chassis geklebt; auf dem obigen Bild kann man dies erkennen.
Wie man auf dem Bild sieht, befindet sich die Kupplung in Reichweite des Schleifers. Dieser muß also an den Enden von "oben" - also in Richtung Chassis - isoliert werden.
Der Magnet wird am besten mit einem Tropfen Kleber fixiert. Die Anschlüsse an die Spule sind sehr sorgfätig auszuführen und vom Chassis zu isolieren - den jeder Kurzschluß führt zum Totalverlust der den Magneten ansteuernden Elektronik bzw. des benutzten Dekoder-Schaltausgangs.
Das nebenstehende Bild zeigt, wie der Selbstbau der Mechanik bei einem solchen Kandidaten aussehen kann. Es originale Kupplungshaken bleibt. Der Anker (Entkupplungsbügel) wird aus einem Stück Trafoblech gebogen. Vorne erhält er einen Einschnitt für den Kupplungshaken. In den Biegungen wird ein Schlitz/Ausschnitt für gefräßt bzw. gesägt, durch den der Kupplungshaken gesteckt wird. Dadurch kann der Anker "über" den Kupplungshaken bewegt werden und wird durch diesen geführt. Eine andere Variante kann darin bestehen, eine einfache Bügelkupplung aus z.B. ROCO-Wagen zu mißbrauchen. Diese bestehen aus zwei parallel laufenden Stegen mit einer Öffnung in der Mitte, durch die ein entsprechende verdünnter Anker geführt werden kann.
Der Anker wird am Chassis "über" dem Schleifer flexibel befestigt. Auf dem nebenstenden Bild ist rechts der eingesetzte Magnet und links der flexibel befestigte Anker zu sehen; hierbei habe ich ein Stück Buchbinderleinen verwendet. Es ist flexibel und zugleich haltbar.
Außerdem sieht man rechts die oben erwähnte mißbrauchte Bügelkupplung; man kann deutlich den Zwischenraum erkennbar, durch den ein passend gemachter Anker geführt wird.